Donnerstag, 25. März 2010

Unfähige Insolvenzverwalter richten große Schäden an

Andree Wernicke: Kartell der Plattmacher. Wie mit Insolvenzen Milliarden versenkt werden. Mit e. Nachw. v. Hans Haarmeyer. 2010, 157 S. 21,5 cm 278g , Econ
ISBN 978-3-430-20094-3 16,95 €
Immer mehr Firmen geraten unverschuldet in Not, denn die Banken vergeben kaum noch Kredite. Zahlungsschwierigkeiten und Insolvenzen sind die Folge. Allein 2010 werden über 35.000 Unternehmen Pleite gehen - 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Auf die Insolvenzverwalter kommt also viel Arbeit zu. Ihr Auftrag lautet: konkursbedrohte Unternehmen sanieren - soweit möglich. Doch es gibt keine formalen Anforderungen an ihre Qualifikation und keine Kontrolle ihrer Tätigkeit, so dass selbst Hermann Wi. in S. sich mit seiner kleinen Kanzlei als Insolvenzverwalter aufspielen und große Töne spucken konnte, obwohl er weder den nötigen Arbeitseifer noch genügend Fachkenntnisse hatte. So sind Korruption, Selbstbedienung und Unregelmäßigkeiten eher die Regel als die Ausnahme. Dazu werden die Rechnungen der Insolvenzverwalter als erste bezahlt - die Gläubiger müssen warten. Ca. 100.000 Arbeitsplätze und 10 Milliarden Euro kosten uns diese unfähigen Insolvenzverwalter. Andree Wernicke kennt die Branche, deren Macht in grobem Missverhältnis zu ihrer Qualifikation steht. An haarsträubenden Beispielen zeigt er, was unglaublich, aber möglich und wahr ist. Das Buch schließt mit einem konkreten Forderungskatalog, damit alle Firmen eine faire Chance bekommen und unsere angeschlagene Wirtschaft nicht ruiniert wird. » Mit seiner Bestellung besitzt der Insolvenzverwalter einen Freifahrtschein. Und bei dieser Fahrt sitzt kein Kontrolleur im Wagen.« Prof. Hans Haarmeyer, führender deutscher Insolvenz-Experte

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